2. Timotheus 1

Einleitung

Abschiedsbotschaft eines Apostels


Paulus war mit Ketten gefesselt (2,9), als er diesen letzten Brief an Timotheus schrieb. Onesiphorus musste lange suchen, bis er ihn im Gefängnis in Rom gefunden hatte (1,16-17). Die Haftbedingungen des Apostels hatten sich sehr verschlechtert, und er erwartete seine Hinrichtung (4,6). Es war wohl im Herbst 62 n.Chr., als er Timotheus bat, möglichst schnell zu ihm zu kommen (4,21). Nach der Überlieferung wurde Paulus bald darauf unter Kaiser Nero hingerichtet.



Wie der etwas verzagte Timotheus in der letzten Botschaft des Paulus ermutigt wird, ein guter Soldat für Christus zu sein.
 1  Es schreibt Paulus, der durch den Willen Gottes ein Apostel von Jesus Christus wurde, um das Leben zu verkünden, das in Jesus Christus versprochen ist  2  An Timotheus, seinen lieben Sohn. Ich wünsche dir Gnade, Barmherzigkeit und Frieden von Gott, dem Vater, und von Jesus Christus, unserem Herrn

Ermutigung zur Treue

 3  In meinen Gebeten denke ich immer wieder an dich. Tag und Nacht danke ich Gott, dem ich wie meine Vorfahren mit reinem Gewissen diene  4  Und wenn ich an deine Abschiedstränen denke, sehne ich mich nach der Freude des Wiedersehens  5  Ich habe deinen aufrichtigen Glauben vor Augen, den Glauben, der zuerst deine Großmutter Loïs und deine Mutter Eunike erfüllte und der nun auch – da bin ich ganz sicher – dein Leben bestimmt  6  Darum erinnere ich dich an die Gabe Gottes, die du empfangen hast, als ich dir die Hände auflegte: Entfache sie neu in dir!  7  Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Zaghaftigkeit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Selbstbeherrschung  8  Darum schäme dich nicht, unseren Herrn zu bekennen und auch zu mir zu stehen, seinem Gefangenen. Sei bereit, für die Heilsbotschaft zu leiden. Gott wird dir die Kraft dazu geben  9  Es ist der, der uns gerettet hat. Er rief uns mit einem heiligen Ruf und sah dabei nicht auf unsere Werke, sondern folgte seinem eigenen Entschluss und der Gnade, die er uns in Jesus Christus schon vor allen Zeiten zugedacht hatte  10  Das ist jetzt mit dem Kommen unseres Retters Jesus Christus Wirklichkeit geworden. Er hat den Tod entmachtet und uns durch das Evangelium unvergängliches Leben geschenkt  11  Für diese Heilsbotschaft bin ich als Verkündiger, Apostel und Lehrer eingesetzt  12  Deshalb muss ich auch dies alles hier erdulden. Aber dafür schäme ich mich nicht, denn ich weiß ja, wem ich geglaubt habe, und ich bin überzeugt, dass er die Macht hat, das mir anvertraute Gut bis zum Tag seines Wiederkommens sicher zu verwahren  13  Nimm die gesunden Worte, die du von mir gehört hast, als Muster für deine eigene Verkündigung, und tritt für diese Botschaft mit dem Glauben und der Liebe ein, die in Jesus Christus zu finden sind  14  Verwahre dieses kostbare Gut, das dir anvertraut wurde, sicher durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt  15  Wie du weißt, haben sich alle in der Provinz Asia [15] von mir abgewandt, auch Phygelus und Hermogenes  16  Nur Onesiphorus stand mir bei. Möge der Herr seiner Familie Barmherzigkeit schenken. Er hat mich oft ermutigt und sich meiner Ketten nicht geschämt  17  Im Gegenteil: Als er in Rom war, suchte er so lange nach mir, bis er mich gefunden hatte  18  Der Herr möge ihm sein Erbarmen an jenem großen Tag schenken, an dem er vor dem Herrn stehen wird. Und was er in Ephesus [18] für die Gemeinde getan hat, weißt du besser als ich.



[15]: Asia. Römische Provinz, die den westlichen Teil Kleinasiens umfasste.
[18]: Ephesus war die Hauptstadt der Provinz Asia und zweitgrößte Stadt des römischen Reiches. Der reiche Handelsknotenpunkt lag etwa 5 km vom Meer entfernt am Fluss Kaystros, auf dem man damals bis in den Hafen der Stadt segeln konnte. Berühmt war Ephesus für seinen Artemis-Tempel, der zu den sieben Weltwundern zählte.




  















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